Duales Studium

Duales Studium: Praxis und Theorie in Einklang

Duale Studiengänge verbreiten sich in Deutschland. Etwa 40.000 Studierende sind in 700 dualen Studienprogrammen eingeschrieben. Vor allem in den Bereichen Technik, Wirtschaft und Informatik ist das Konzept gängig. Doch ist ein duales Studium überhaupt machbar oder nur etwas für „Workaholics“? Und wie sind die Berufsaussichten nach einem solchen Studium?

Grundsätzlich sind vier Typen des dualen Studiengangs zu unterscheiden. Es gibt den ausbildungsintegrierten dualen Studiengang, der eine praktische Berufsausbildung im Betrieb mit einem Studium verbindet. Der Vorteil: Nach dem Absolvieren dieses Studiengangs verfügt der Kandidat sowohl über eine Berufsausbildung als auch über einen Studienabschluss, bekommt also zwei Abschlusszeugnisse.

Der zweite Typ ist der praxisintegrierte duale Studiengang, bei dem es sich um ein Hochschulstudium mit integrierten Praxisblöcken in einem Unternehmen handelt. Auch wenn man bei dieser Form keine Berufsausbildung absolviert, so hat man doch den großen Vorteil, bereits während des Studiums einen großen praktischen Bezug erhalten zu haben, so dass der Berufseinstieg voraussichtlich recht leicht fallen wird.

Der dritte Typ ist der berufsintegrierte duale Studiengang, bei dem sich der Arbeitgeber mit einbringt: So übernimmt dieser häufig die Kosten, stimmt Inhalte ab und richtet den beruflichen Alltag so aus, dass der Arbeitnehmer das Studium zusätzlich wahrnehmen kann. Die Inhalte, die im Studium vermittelt werden, sollen dem Unternehmen zu Gute kommen. Der Arbeitgeber investiert also sozusagen in das Humankapital seiner Firma.

Der vierte Typ ist das berufsbegleitende Studium, das vom Arbeitnehmer selbstständig organisiert und durchgeführt wird. Es läuft also neben der normalen Berufstätigkeit, meist in Teilzeit. Es kann sich dabei um ein Abend- und Wochenendstudium oder um ein Fernstudium handeln. Ob der Arbeitgeber seinen Mitarbeiter für eventuell auftretende Präsenzzeiten freistellt oder ob der Arbeitnehmer dafür Urlaub nehmen muss, ist ganz unterschiedlich geregelt.

Eines ist sicher: Ob ein Arbeitgeber Absolventen von dualen oder von „klassischen“ Studiengängen favorisiert, kann nicht pauschalisiert werden. Grundsätzlich wird aber der hohe Praxisbezug von dualen Studiengängen sehr geschätzt, so dass viele Unternehmer davon ausgehen, dass der Absolvent besser einschätzen kann, was ihn im Beruf erwartet. Die Verbindung von Praxis und Theorie während des Studiums kommt also allen Beteiligten zugute. Die Karrierechancen sind als recht hoch einzuschätzen.

Wenn man überlegt, sich für einen dualen Studiengang zu bewerben, muss man sich vorher darüber im Klaren sein, dass der Zeitplan recht straff ist und man nur mit einem gewissen Fleiß und Ehrgeiz Erfolg haben wird. Der Wechsel zwischen der Arbeit im Unternehmen und Vorlesungen an der Hochschule kann sehr anstrengend, jedoch auch extrem abwechslungsreich und spannend sein. Die Qualität der Studiengänge variiert sehr stark und sollte vorher anhand von Erfahrungsberichten und Bewertungen überprüft werden.

tme

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