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Tapetenwechsel Auslandssemester

Mit Baguette, Camembert und Rotwein auf dem Pont des Arts sitzen, mit Blick auf die Seine und den Louvre? Oder lieber im Morgengrauen über die Harbour Bridge in Sydney fahren, das berühmte Opernhaus im Hintergrund? Dann wären da noch London, New York, Warschau, St. Petersburg, Barcelona und viele Städte mehr, in denen ein Auslandssemester möglich ist.

Ein oder zwei Semester im Ausland zu verbringen, ist heutzutage nichts Außergewöhnliches mehr. Jedoch muss das Auslandsstudium lange im Voraus geplant werden und erfordert einiges an Verwaltungsaufwand. Daran scheitern letztendlich auch viele Pläne von deutschen Studierenden. Dabei wird Auslandserfahrung heute von den meisten Unternehmen vorausgesetzt. Doch wie geht man mit der Planung am besten vor? Und wo holt man sich die notwendige Unterstützung?

Die meisten Hochschulen, vor allem die größeren, haben viele verschiedene Hochschulkooperationen mit ausländischen Universitäten. Der Verwaltungsaufwand wird um einiges geringer, wenn man sein Auslandssemester an einer der Partnerhochschulen verbringt. Wenn jedoch nichts im Angebot der eigenen Hochschule dabei ist, kann man sich immer noch selbst einen Studienplatz im Ausland organisieren. So bietet z.B. College-contact eine kostenlose Vermittlung von Studienplätzen im Ausland an (http://www.college-contact.com/).

Das bekannteste und umfassendste Austauschprogramm ist das Erasmus-Programm der Europäischen Union, an dem mittlerweile alle 27 Mitgliedstaaten der EU teilnehmen. Wichtigster Bestandteil ist dabei die Anerkennung von Studienleistungen im Ausland (ETCS Punkten) im Rahmen des Bologna-Prozesses.
Beraten lässt man sich am besten zunächst in der eigenen Hochschule: In der Regel gibt es ein International Office bzw. ein Akademisches Auslandsamt, in dem die Studienberater auf die Möglichkeiten des Auslandsstudiums spezialisiert sind. Häufig werden an den Hochschulen auch Infoveranstaltungen zum Auslandssemester organisiert. Möglich ist aber auch eine Beratung direkt in der Fakultät oder bei der Fachschaft.

Der häufigste Fehler, den „auslandssemesterwillige“ Studierende machen, ist, dass sie zu spät mit der Planung beginnen: Dafür sollte ca. 1 ¼ Jahre berechnen. Hier eine kleine Checkliste für die Planung deines Auslandssemesters:

1 ¼ Jahre vorher

  • Zusammentragen von Informationen
  • Auswahl des Ziellandes
  • Auswahl der Zielstadt
  • Auswahl der Zieluniversität (Welche Kooperationen hat meine Hochschule?)

1 Jahr vorher

  • Wo gibt es Informations- und Beratungsstellen an meiner Hochschule?
  • Brauche ich den Nachweis von Sprachkenntnissen? Muss ich einen Sprachkurs machen?
  • Welche Kurse kann ich belegen und welche kann ich mir anrechnen lassen?
  • Wie lange möchte ich bleiben? Passen die Semesterzeiten meiner Universität mit denen der Zielhochschule zusammen?
  • Wie bewerbe ich mich? =>Bewerbung schicken

8 Monate vorher

  • Wie sind die Lebenshaltungskosten in meinem Zielland/Zielstadt? Bekomme ich vor Ort Wohngeld o.Ä.?
  • Gibt es bestimmte Einreise-/Aufenthaltsbestimmungen? Ggf. Visum und Reisepass beantragen
  • Wie finanziere ich das Auslandssemester?
  • Sind Nebenjobs möglich? Brauche ich dafür eine Arbeitserlaubnis? Wo ist diese zu beantragen? Sind Steuern und Abgaben zu zahlen?
  • Welche Unterstützungen gibt es? Wie kann ich diese beantragen?
  • Gibt es an meiner Zieluniversität Studiengebühren?
  • Bekomme ich Auslands-Bafög oder eine Unterstützung durch das Erasmus-Programm?
  • Muss ich an meiner Universität eine Beurlaubung beantragen?

5 Monate vorher

  • Wohnung/Zimmer suchen: Bietet die Zielhochschule Wohnheimzimmer an? Wie viel Vorlauf brauche ich, um eine Bleibe zu finden? Muss ich dafür zwingend vor Ort sein? Brauche ich für die Anmietung eine Bürgschaft meiner Eltern?
  • Was passiert mit meiner Wohnung/ meinem Zimmer im Heimatland? Vermiete ich es unter? Wo bringe ich meine Möbel unter?
  • Habe ich Rücklagen?
  • Welche Dokumente brauche ich?

2 Monate vorher

  • Habe ich alle Dokumente beisammen? Muss ich diese übersetzen/ übersetzen lassen?
  • Wenn ich noch keine Wohnung habe: Wo kann ich vorübergehend unterkommen, um vor Ort eine Wohnung zu suchen?
  • Bin ich im Ausland versichert? Brauche ich eine zusätzliche Versicherung?
  • Muss ich in meinem Zielland ein Konto eröffnen? Kann ich mit meiner deutschen Bankkarte kostenlos Geld abheben? (Oft verlangt der Vermieter im Zielland die Angabe eines inländischen Kontos)
  • Was muss ich mitnehmen? (ggf. Maximalgepäck/-gewicht?)
  • Wie reise ich an? => Flug/ Zugfahrt buchen

Ein letzter Tipp: Versuche, in deinem Wunschland nicht nur Kontakte zu deutschen Studierenden zu pflegen. Das ist zwar verlockend und der leichtere Weg, aber bringt deine Sprachkenntnisse und interkulturellen Kompetenzen nicht voran. Es ist oft schwierig, sich einen Freundeskreis von „Einheimischen“ aufzubauen, aber nicht unmöglich.

Besonders diejenigen, die selbst bereits ein Auslandssemester gemacht haben, sind offen für Studis aus anderen Ländern.

Gute Reise und viel Erfolg beim Studieren und feiern im Ausland!

tme

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