Technikstandort Deutschland

„Industrie 4.0“ – die stärkere Vernetzung von Maschinen, Anlagen und Produktionsprozessen – wird den Wirtschaftsstandort Deutschland weiter stärken.

Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Verbandes der Elektrotechnik. In der Umfrage, an der 1300 VDE-Mitgliedsunternehmen und Hochschulen befragt wurden, gilt insbesondere die Elektro- und Informationstechnik als Innovationsgeber. Als die wichtigsten Schlüsseltechnologien sind die Energietechnik, die Automatisierungstechnik sowie die Informations- und Kommunikationstechnik zu nennen.

Auf Grund der sehr guten Technologieposition erwarten die meisten der Befragten, dass Deutschland seinen wirtschaftlichen Standort weiter ausbauen kann. Als großer Vorteil wird das hohe Ausbildungsniveau gesehen. Aber auch die gut ausgebauten Netzwerke und Beziehungen zwischen Unternehmen und Hochschulen sowie die sehr gute technische Infrastruktur tragen hierzu bei. Positive Effekte der weiter zunehmenden Vernetzung von Maschinen, Anlagen und Produktionsprozessen sind eine größere Flexibilität, eine bessere Effizienz beim Ressourcen- und Energieverbrauch sowie  Kostenvorteile. Insbesondere die Branchen Automobil- und Maschinenbau und die Elektrotechnik werden von dieser Entwicklung hin zu einer intelligenten Produktionstechnologie profitieren.

Die Investitionen für Forschung und Entwicklung bleiben aller Voraussicht nach im Jahr 2013 unverändert hoch. Kaum ein Unternehmen möchte in diesem Bereich weniger investieren, wohingegen knapp 1/5 aller Befragten planen, die Forschung weiter zu intensivieren. Die Hochschulen rechnen mit einem niedrigeren Budget aus Erst- und Zweitmitteln, jedoch mit einem positiven Ergebnis im Bereich der Unterstützung durch Unternehmen, was wiederum die gute Beziehung zwischen der Wirtschaft und der deutschen Hochschullandschaft verdeutlicht.

Das stärkste Innovationshemmnis hingegen liegt nicht im technischen, sondern im personellen Bereich: Der Fachkräftemangel, insbesondere die Verfügbarkeit von qualifizierten Ingenieuren, stellt für die meisten der Befragten eine große Herausforderung dar. So wird auch erwartet, dass die Konkurrenz um geeignete Mitarbeiter sich zunehmend globalisieren wird, sprich der Wettbewerb um Bewerber international anwachsen wird. Nicht zu unterschätzen ist auch der fehlende wissenschaftliche Nachwuchs an den Universitäten. Knapp 90% aller befragten Hochschulen gaben dies als Problem an.

Schließlich wird Wissen und Qualifizierung der Schlüsselfaktor für die „Industrie 4.0“ und damit für den Technikstandort Deutschland bleiben. Während Innovationen weiter vorangetrieben werden, fehlt es auf der anderen Seite an qualifiziertem Nachwuchs. Die Studie stimmt jedoch positiv, dass besonders durch das hohe Ausbildungsniveau und die wichtigen Schlüsseltechnologien der Innovationsstandort Deutschland weiter ausgebaut werden kann.

mwe

Quelle:
VDE-Trendreport 34/2013