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Internationalisierung von KMU

Für ihre internationale Ausrichtung sind in erster Linie große, weltweit operierende Konzerne bekannt. Aber auch Kleine und Mittelgroße Unternehmen (KMU) beschränken sich nicht nur auf ihren heimischen Markt.

Eine Studie der Europäischen Union zeigte jüngst, dass sich ein hoher Internationalisierungsgrad im Mittelstand positiv auf das nationale Wirtschaftswachstum, die Beschäftigung und den Wohlstand auswirkt.

Die EU-Studie zeigte, dass KMU, die international tätig sind, in der Regel eine weitaus bessere „Business Performance“ als der Durchschnitt der jeweiligen Firmen dieses Segments des Landes aufweisen. Zum Teil ist dieser Effekt sicher durch „Selbstselektion“ zu begründen. Stärkere KMU neigen eher dazu auf den internationalen Markt zu gehen. Trotzdem ist es sehr wahrscheinlich, dass die Internationalität einen direkten, positiven Einfluss auf die Leistungsfähigkeit von Unternehmen hat. Dies hat zudem positive indirekte Effekte: Zum Beispiel auf die Bereiche Lernen und Innovation.

Auch auf die Mitarbeiterzahlen wirkt sich der Schritt über die Landesgrenze positiv aus. International tätige KMU in der Europäischen Union verzeichneten in den vergangenen Jahren einen Mitarbeiterzuwachs von sieben Prozent. Dagegen konnten Firmen, die nur auf dem heimischen Markt tätig sind, lediglich ein Prozent mehr Mitarbeiter beschäftigen.

Dazu zeigte die Studie, dass international tätige KMU eine deutlich höhere Gewinnsteigerung aufweisen als der Durchschnitt aller Mittelständler. Auch das Innovationspotenzial von international tätigen KMU ist höher als das bei national tätigen Firmen.

Die EU und die nationalen Regierungen sehen es daher als ein wichtiges Ziel an, die Internationalisierung von KMU voranzutreiben, zu stärken und zu fördern, indem günstige Rahmenbedingungen und spezielle Unterstützungsleistungen dort bereitgestellt werden, wo größenspezifische Hemmnisse für die Erschließung neuer und den Ausbau bestehender Auslandsmärkte gesehen werden.

Dabei unterscheiden sich die Internationalisierungschancen von KMU je nach Wirtschaftssektor, Technologie- und Wissensintensität, Größe des heimischen Marktes, Markteintrittsstrategien oder Einbindung in globale Wertschöpfungsketten stark. Die Europäische Kommission unterstützt Bestrebungen von KMU Abnehmer, Lieferanten, Investmentmöglichkeiten oder Businesspartner im Ausland zu finden, etwa durch das Enterprise Europe Network. Dabei werden Firmen aus unterschiedlichen EU-Ländern zusammengebracht (weitere Informationen unter www.enterprise-europe-network.ec.europa.eu).

Es zeigt sich also, dass man, auch wenn man nach seinem Studium gerne international arbeiten möchte, auch in mittelständigen Unternehmen gute Chancen hat, Auslandserfahrungen zu sammeln. Daher sind KMU als Arbeitgeber für Hochschulabsolventen mit dem Wunsch nach einer internationalen Karriere sehr interessant.

dge

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