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Demografischer Wandel

Die Bevölkerung Deutschlands schrumpft. Und sie wird älter. Wie gehen wir mit den daraus resultierenden gesellschaftlichen Herausforderungen um? Und was bedeutet das für die jungen Menschen, die heute studieren oder frisch in den Beruf eingestiegen sind?

Im Jahr 2020 werden in Deutschland voraussichtlich zwei Millionen Menschen weniger leben als 2003, dem Jahr mit der höchsten Bevölkerungszahl. Denn trotz etwa konstanter Sterberate geht die Zahl der Geburten kontinuierlich zurück. Seit 1972 sterben in Deutschland mehr Menschen als geboren werden. Der Verlust wird auch durch Zuwanderung nicht mehr vollständig kompensiert.

Gleichzeitig wird die Gesellschaft älter und die Lebenserwartung wird bis 2020 um voraussichtlich zwei Jahre steigen. 2020 stehen zehn Personen im erwerbsfähigen Alter (20 – 65 Jahre) vier Personen über 65 Jahren gegenüber. Dadurch wird nicht mehr ein Mangel an Arbeitsplätzen, sondern ein Mangel an qualifizierten Arbeitskräften Wohlstand und Wachstum gefährden. Nach Berechnung des Instituts für Arbeit und Berufsforschung steigt der Bedarf an zusätzlichen Fachkräften bis 2020 um 1,8 Millionen. Die Zahl der Pflegebedürftigen wird bis 2020 um gut 20 Prozent zunehmen – von rund 2,4 Millionen auf rund 2,9 Millionen.

Damit Wohlstand und Wachstum nicht durch fehlende Arbeitskräfte gefährdet werden, müssen alle Menschen faire Chancen erhalten, sich mit ihren Kompetenzen in Gesellschaft und Wirtschaft einbringen zu können. Voraussetzung dafür sind eine gute Bildung und eine regelmäßige Weiterbildung. Bildung erhöht die Qualifizierungschancen für Arbeit und sie hat positive Auswirkungen auf die Teilhabe an der Gesellschaft, auf die Gesundheit und die Lebenszufriedenheit.

Es ist also wichtig, heute in eine gute Ausbildung zu investieren. Oder beruflich in einen zukunftsweisenden Wirtschaftszweig einzusteigen. Produkte und Dienstleistungen werden in Zukunft stark an die Bedürfnisse älterer Menschen angepasst werden. Die Zielgruppe der älteren Menschen ist für die Wirtschaft schon heute sehr interessant, denn entgegen dem Image, das Rentnern lange Zeit anhaftete, sind sie aktiv, unternehmenslustig, konsumfreudig und verfügen tendenziell über ein hohes verfügbares Einkommen.

Das heißt, dass sich nicht nur Branchen wie etwa die Medizintechnik oder die Pharmaindustrie auf die Bedürfnisse dieser Bevölkerungsgruppe einstellen. Auch Produkte, wie etwa Mobiltelefone, oder onlinebasierte Dienstleistungen werden gezielt für ältere Menschen entwickelt.

Zudem werden Frauen bei der Gestaltung des demografischen Wandels eine Schlüsselrolle spielen. Die Ursache hierfür liegt etwa am hohen Frauenanteil in den älteren Jahrgängen. So wird der Arbeitsmarkt der Zukunft immer stärker auf qualifizierte und motivierte Frauen, die bisher in höheren Positionen noch zu selten zu finden sind, angewiesen sein. Frauen sind hierfür schon heute bestens qualifiziert. Notwendig sind gesellschaftliche Rahmenbedingungen, die neue Lebens- und Erwerbsverläufe von Frauen und Männern und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ermöglichen.

dge

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