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Studium an ostdeutschen Hochschulen: Allemal eine Überlegung wert

Nicht nur die Wahl des richtigen Studienfachs ist wichtig. Nach dem Abitur oder nach dem Bachelor gilt es, den richtigen Studienort zu finden. Dieser trägt viel zum persönlichen Glück im Studienleben bei. Dabei sollten auch Abiturienten und Studierende aus Westdeutschland die Hochschulen in den neuen Bundesländern in den Blick nehmen.

Sicher, trifft man eine solche Entscheidung, muss man stets eigene Interessen, Neigungen und Prioritäten abwägen. Aber es gibt einige Dinge, die man pauschal über die Ost-Hochschulen sagen kann: Die Gebäude der Universitäten und Fachhochschulen sind meist neu, Hörsäle sind weniger überfüllt, Studienplätze oft noch frei. Zudem kommen auf einen Lehrenden in den neuen Bundesländern weit weniger Studierende als in den alten Bundesländern. Auch finanziell lohnt sich eine Entscheidung für Dresden, Jena, Leipzig und Co.: Es gibt keine Studiengebühren und die Lebenshaltungskosten sind gering.

Liegt das Hochschulglück also im Osten? Das versuchten die Ost-Hochschulen mit ihrer aufsehenerregenden Kampagne „Studieren in Fernost“, die von der Werbeagentur Scholz & Friends kreiert wurde, zu suggerieren.

Insgesamt stellten Bund und Länder 16 Millionen Euro bis 2012 zur Verfügung, um das Image der Ost-Hochschulen aufzumöbeln. 2009 erschienen dann die krawalligen Werbefiguren Gang & Dong (passend zu „Studieren in Fernost“), mit denen die Hochschulen so gar nicht zufrieden waren. Denn die Umsetzung der Werbekampagne hatten sie sich etwas anders vorgestellt.

Im vergangenen Jahr nun reisten ehrenamtliche Studenten, sogenannte Campus-Spezialisten, in westdeutsche Städte, um den „Wessis“ das Studium im Osten schmackhaft zu machen.

Kampagnen hin, Kampagnen her, die Ost-Hochschulen hatten in den vergangenen Jahren verstärkten Zulauf aus dem Westen. Nach Angaben der statistischen Landesämter stieg der Anteil der Studienanfänger aus Westdeutschland in den neuen Bundesländern seit 2009 um rund vier Prozent. Ein Drittel der Studierenden in Sachsen-Anhalt machte das Abitur im Westen. Den größten Anteil an westdeutschen Studenten hat Brandenburg mit knapp 41 Prozent.

Ostdeutsche Universitäten und Fachhochschulen bleiben eine gute Alternative für alle Studierenden – egal, wo sie ihr Abitur machten. Für einen Großteil mögen sie sogar die beste Wahl sein. Wichtig ist, dass man das Studienangebot, Vertiefungsmöglichkeiten und universitäre Entwicklungschancen mit seiner persönlichen Situation und seinen Neigungen abgleicht.

dge

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